Feldarbeit mit Hrannar 2007 (24)Wildlinge aufbuersten 20110702 (18)

20110709 Rosen   hacken Georg Ruf Ausschnitt Hochformat (7

BIOLOGISCHER ROSENANBAU

Die eigene Vermehrung der Rosen auf unseren biologisch bewirtschafteten Feldern ist nach wie vor die Grundlage unseres Betriebes. Trotz vielerlei moderner Technik ist es heute wie früher viel harte Arbeit bei "Wind und Wetter". Arbeit, für die man aber im Sommer alleine beim Anblick des blühenden Feldes wieder etwas entschädigt wird. Am schönsten aber ist es, wenn diese Pflanzen bei Ihnen im Garten dann einen Platz finden, wo sie genauso gut gepflegt werden und Sie ebenso erfreuen wie uns.
Die Feldkultur der Rosen wird heute noch nahezu gleich wie vor 100 Jahren durchgeführt. Trotz aller Modernisierung sind die harte Arbeit und das gärtnerische Feingefühl konkurrenzfähig geblieben. Die technisierte Massenproduktion von Rosen beschränkt sich zu unserem Glück auf Minitopfröschen und Schnittrosen. Unsere Biolandrosen wachsen noch mit bewährten Kulturtechniken auf, die wir ganz nach Bedürfnis anpassen: oft nutzen wir den starken Traktor um die allerhärteste Arbeit zu erleichtern, bei leichteren Arbeiten setzen wir lieber auf die traditionelle Arbeit mit dem Pferd um Boden und Pflanze zu schonen. Immer aber sind wir selbst mit vollem Einsatz dabei, um den Rosen das Beste zu gönnen.

Unsere Rosenpflanzen kultivieren wir seit vier Generationen mit der Veredlungstechnik der Okulation. Hierzu werden zunächst einjährige Wildrosensämlinge, sogenannte Wildlinge, auf unseren Feldern aufgepflanzt. Im Sommer wird dann in den Wurzelhals dieser Wildlinge ein kleines Stückchen Holz mit einem Auge der gewünschten Edelsorte eingepflanzt, damit es dort festwächst. Erst im kommenden Frühling wird die oberirdische Astpartie des Rosenwildlings abgeschnitten. Die Rose treibt dann aus dem eingepflanzten Auge aus. Ergebnis ist eine Pflanze, deren oberirdischer Teil die gewünschte Edelsorte ist, deren Wurzel aber eine unserem Klima und Boden angepasste Wildrose bildet. Diese Technik bietet allen Rosenarten die besten Lebensvoraussetzungen. Sie müssen nur die Veredlungsstelle beim Einpflanzen im Garten 4-8 cm unter die Erde bringen: Sorten, die auf eigener Wurzel besser wachsen, werden sich nach kurzer Zeit bei Ihnen im Garten freiwachsen, Sorten die das nicht tun, brauchen den Wildling, denn ohne ihn könnten sie nicht gedeihen. Im Herbst des zweiten Kulturjahres (das dritte Lebensjahr der Rose) werden die Pflanzen gerodet und im Kühllager eingewintert. Ein Teil geht dann direkt als wurzelnackte Rose in den Verkauf, ein weiterer Teil wird in Töpfen weiterkultiviert, damit Sie diese im Sommer blühend bei uns kaufen können. Größere Solitärrosen wachsen dann noch bis zu vier Jahren im Topf weiter. Jede Rosenpflanze benötigt also mindestens drei Kulturjahre bevor sie verkauft wird. Bei der Anzucht der Stammrosen kommt sogar noch eine zweijährige Kultur des Stammbildners dazu.

Sollte also mal gerade eine unserer Rosensorten nicht lieferbar sein, so bitten wir Sie um Geduld: auf unseren Feldern wächst bereits der nächste Satz Pflanzen heran.